CarSubAmp
Projekt-Steckbrief
- Schwierigkeit: Anfänger 1/5
- Kosten: ~50€ ohne Akku
- Zeitaufwand: ~2h
Der CarSubAmp war mein erster Prototyp für einen wirklich tragbaren Basscombo (Lautsprecherbox + Verstärker), der nicht einmal eine Steckdose braucht.
Motivation
Während der Covid19-Pandemie habe ich gerne draußen im Park oder auf dem Balkon Bass gespielt und geübt. Das ist kein Problem, wenn man Kopfhörer trägt und einen kleinen Vorverstärker dabei hat. Aber es gab Gelegenheiten, bei denen ich z.B. mit einer Akustikgitarre zusammen spielen wollte, oder jemand brachte eine Synth-App mit einem MIDI-Keyboard mit - und ich war gezwungen, einen Bluetooth-Lautsprecher zu benutzen, der nicht die Ausgangsleistung hatte um akustisch mitzuhalten. Zu allem überfluss verzögert die interne Signalverarbeitung den Sound so sehr, dass sich das Spielen total abgekoppelt anfühlt.
Problem
Mein richtiger Bassverstärker ist alles andere als mobil. Gewicht: 18kg, Größe: riesig, außerdem: Ohne Steckdose in der Nähe ist er unbrauchbar.
Sackgassen
- Anstelle eines Class-D-Verstärkers habe ich den Aux-Eingang eines alten Autoradios verwendet, aber der scheint “Line”-Pegel erwartet zu haben, den mein Bass nicht liefern konnte. Somit war er kaum hörbar. Außerdem war die Stromaufnahme im Leerlauf >0,5A, sodass die Batterie einfach zu schnell leer war.
- Ich habe die Stromversorgung zunächst mit einer Powerbank (Power-Delivery) ausprobiert, aber der integrierte Aufwärtswandler schien nicht mit Stromstößen bei voller Lautstärke umgehen zu können, so dass die Versorgungsspannung abfiel, was zu hörbaren Verzerrungen führte.
Lösung
Nach einigem Grübeln kam ich auf die Idee, einen Li-Ion-Akku für ein kabelloses Multitool zu verwenden, der in der Lage ist, Stromstöße problemlos zu bewältigen, ein geringes Gewicht hat, über eine Akkustandsanzeige und die typischen Schutzschaltungen zur Vermeidung von Überlast, Kurzschluss, Übertemperatur, Tiefentladung usw. verfügt. Ich wollte einen Class-D Leistungsverstärker verwenden, der auf den Spannungsbereich dieser Batterie abgestimmt ist, um möglichst energieeffizient und leicht zu sein wie möglich.
Der “CarSubAmp”
Um zu prüfen, ob das Konzept realisierbar war, entnahm ich die Subwoofer-Baugruppe, die normalerweise in der Reserveradmulde sitzt, aus unserem Auto. Ich kaufte eine 20-W-Verstärkerentwicklungsplatine und nachdem ich einige Komponenten angelötet, eine Sicherung und eine 6,3-mm-Eingangsbuchse hinzugefügt hatte, war mein erster Prototyp bereit zum Ausprobieren.
Zusammenfassung
- Sehr leicht, <5kg
- 4Ohm Subwoofer-Baugruppe bereits fertig
- belüftetes Design für bessere Lautsprechereffizienz
- Der Klang ist in Ordnung. Die Baugruppe ist allerdings nicht als Vollbereichslautsprecher verwendbar, da die Höhen fehlen.
- Bei tiefen Tönen (d.h. bei oder unter
g1
) wird das System merklich leiser - Entwicklerplatine wird ohne Vorverstärker geliefert, daher ist die maximale Lautstärke bereits etwas niedrig
- Bei hoher Belastung führt die belüftete Konstruktion (Bassreflex) zu hörbaren Flattergeräuschen
- Aufgrund des geringen Durchmessers würde der Lautsprecher bei Hammer-ons auf tiefen Saiten an die Grenzen der Auslenkung stoßen
- Alle Komponenten sind mit Heißkleber oder Klebeband befestigt, daher nicht sehr haltbar
- Der Aufbau ist mit Klebstoff versiegelt. Es gibt keine einfache Möglichkeit, dafür ein Gehäuse zu bauen.
Obwohl diese Konstruktion eindeutige Nachteile hatte, gefiel sie mir sehr gut. Denn zum ersten Mal konnte ich buchstäblich überall und jederzeit spielen, wann ich wollte. Ich erwischte mich sogar auf der Couch mit diesem kleinen Verstärker, obwohl der “richtige” Verstärker nur einen Raum weiter stand.
Nach einigen Monaten, in denen ich das Ding mit mir herumtrug, 3 Mal kaputte Verbindungen nachlötete und die Batterie immer wieder neu einklebte, beschloss ich, diesem Projekt ein Upgrade zu gönnen.